Bei Erdbeben, Unfällen und Schneechaos sind sie zur Stelle

Technisches Hilfswerk weiht neuen Standort ein und hofft auf engagierten Nachwuchs

Der Fuhrpark des Technischen Hilfswerks kann am Samstag beim Tag der offenen Tür besichtigt werden. Foto: Thies

Das Technische Hilfswerk Limburg hat einen neuen zentralen Stützpunkt in Limburg. Am 26. Mai wollen die ehrenamtlichen Helfer ihre neue, geräumige Unterkunft, ihre technischen Geräte und ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren.

Limburg. 

Rund ein halbes Jahr lang wurde gebaut, seit Ostern hat sich der große Umzug abgespielt, jetzt können die Gäste kommen: Das Technische Hilfswerk (THW) Limburg lädt für Sonntag, 26. Mai, zur Einweihung seines neuen Stützpunkts in der Senefeldstraße ein. Nach der feierlichen Eröffnung mit Vertretern von Politik und anderen Rettungsdiensten ist für 14 Uhr ein Tag der offenen Tür geplant. „Es wird Geschicklichkeitsübungen mit Schere und Spreizer geben, man kann selbst ein Auto mit einem Hubkissen bewegen und natürlich können unsere Fahrzeuge und die neuen Räume aus nächster Nähe besichtigt werden“, beschreibt THW-Ortsbeauftragter Michael Philippi das geplante Programm. Dazu gibt es einen rustikalen Imbiss, wie es sich für Hilfsdienste gehört.

Die neue THW-Zentrale fasst unmittelbar neben dem Hauptquartier des DRK auf einem rund 3100 Quadratmeter großen Grundstück nun alles zusammen, was die technischen Helfer zur Arbeit brauchen. Die Fahrzeughalle nimmt den Fuhrpark und eine Werkstatt auf. Im zweiten Gebäude gibt es Schulungs-, Besprechungs- und Umkleideräume, einen Funkraum, einen Bereich für die Jugendgruppe und Büros für Verwaltungsaufgaben. „Vorher waren wir in dem gut 30 Jahre alten Gebäude an der Weilburger Straße schon etwas beengt“, erklärt Michael Philippi. Die Junghelfer mit ihren 16 Mitgliedern hatten keinen eigenen Gruppenraum, der Umkleidebereich für die immerhin vier Frauen in den Reihen der 35 THW-Helfer musste improvisiert werden und Fahrzeuge sowie Ausrüstung waren an verschiedenen Punkten der Stadt untergebracht.

Die THW-Helfer erhoffen sich von dem neuen Stützpunkt und vom Tag der offenen Tür auch einen Werbeeffekt, zumal durch den Wegfall der Wehrpflicht der Zustrom junger Männer nachgelassen hat. „Wer technisch begeistert ist und sich sozial engagieren will, der ist bei uns genau richtig“, sagt Jugendbetreuer Frank Schrader. Schirrmeister Jens Gronow hat beobachtet, dass sich die Haltung vieler Arbeitgeber zu den THW-Helfern gewandelt hat: „Früher gab es Bedenken, dass Einsätze die Abläufe in der Firma stören würden. Heute verstehen viele Unternehmen das Engagement als Zeichen für soziale Kompetenz, die in immer mehr Berufen wichtig ist.“ Vor allem aber sind die THW-Aufgaben vielfältig. Bei Hochwasser rücken die Helfer aus, wenn auf der Autobahn ein Unfall-Lkw geborgen werden muss und ebenso, wenn ein Brand ein Gebäude beschädigt hat und die Feuerwehr schweres Gerät zur Trümmerbeseitigung braucht. Rund 30 Einsätze gab es bereits in diesem Jahr. Im Winter 2010 war Bau-Sachverständiger Johannes Knapp ständig unterwegs, um die Tragfähigkeit von Dächern unter der schweren Schneelast einzuschätzen. Einige Limburger THW-Helfer gehören auch zur Sondereinheit „Seba“. Sie müssen bei Erdbeben oder anderen Katastrophen irgendwo auf der Welt innerhalb von sechs Stunden am Flughafen sein, um dort zu helfen.

„Wir sind in ein bundesweites System eingebunden“, erklärt Stefan Wagner, der 17 Jahre lang Ortsbeauftragter war und rund um den Umzug viele organisatorische Aufgaben übernimmt. So sind die Weilburger Helfer auf die Sicherstellung der Stromversorgung spezialisiert. In Hanau ist ein schwerer Räumzug mit einem großen Bagger stationiert. Auch in Limburg gibt es eine „Fachgruppe Räumen“ mit der entsprechenden Ausstattung. Bei speziellen Anforderungen werden die einzelnen Fachgruppen zusammengezogen, um optimal Hilfe leisten zu können. „Aber grundsätzlich muss jeder Helfer mit einer Vielzahl von Anforderungen klarkommen“, sagt Philippi. Das sei heute noch genauso wie vor 30 Jahren, als es statt der modernen Geräte vor allem Beil, Säge und Seil gegeben habe.

Auch die Stützpunkte haben sich gewandelt. Stefan Wagner weiß aus alten Erzählungen von einer Holzbaracke an der „Teewiese“, wo heute die Tilemannschule steht. Dort zog das THW kurz nach seiner Gründung Anfang der 1950er Jahre ein. Es folgten Stationen in Elz, im Elbboden am Sportgelände des VfR 07 und schließlich 1981 der Stützpunkt an der Weilburger Straße. Und nun lautet die Anschrift des THW Limburg Senefeldstraße 5. vt


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