Ein THW-Ortsbeauftragter muss in der Lage sein, ein Unternehmen zu führen, denn er ist schließlich der Chef", sagte der Moderator der Feierstunde, Stefan Wagner. Er sprach aus eigener Erfahrung, denn er war selbst jahrelang Ortsbeauftragter in Limburg gewesen. Vermutlich auch deshalb hatte ihn der THW-Ortsausschuss mit der Suche nach einem geeigneten Kandidaten beauftragt. "Gerne" könne ein Ortsbeauftragter auch Katastrophenschutzerfahrung haben, aber vor allem müsse ihn ein "Faible" für ehrenamtliches Engagement antreiben, betonte Wagner.
Gespräch in Pizzeria
Der neue Ortsbeauftragte Michael Philippi ist beim THW Limburg kein Unbekannter. Bis 1995 war er, zuletzt als Gruppenleiter, beim Ortsverband aktiv. "Ich habe beim THW den ganz normalen Werdegang durchlaufen. Dann habe ich mir aber wegen der Familie und dem Beruf eine Auszeit genommen", sagte Philippi. Neben seinem Job als Beauftragter bei der Fraport für Strahlenschutz und Gefahrguttransporte kam im Laufe der Jahre das Engagement für die Eschhöfer Feuerwehr hinzu, deren Vorsitzender er ist.
Als ihn Stefan Wagner anrief und sie sich zu einem Gespräch in der Eschhöfer Pizzeria Toskana verabredeten, habe er keine Vorahnung gehabt. "Als mich Stefan Wagner dann fragte, ob ich das Amt übernehme wolle, blieb mir erst die Pizza im Halse stecken", erinnerte sich Michael Philippi. Aber nach Gesprächen mit seiner Frau und der Familie habe er sich schnell gedacht, "warum eigentlich nicht".
Die Wahl fand bereits im August statt. "Als ich meinen ersten Dienst angetreten hatte, war es so, als hätte es die letzten 15 Jahre Pause nicht gegeben." Lediglich die Autos seien ein bisschen größer geworden.
Neubau steht an
Als Ausgleich zum Beruf und seiner fortgesetzten Tätigkeit als Feuerwehrvorsitzender sei das neue Ehrenamt schon "eine feine Sache", betonte Philippi. Er glaube auch, dass das THW von seinen beruflichen Erfahrungen profitieren könne, denn mit Gefahrguttransporte kenne er sich aus.
Befürchtungen, dass das alles einmal zu viel werden könnte, hatte der neue Ortsbeauftragte offenbar nicht. Vielmehr lobte er die "prima Kameradschaft" im Ortsverband und die "gute Zusammenarbeit" mit der Gießener Geschäftsstelle sowie den anderen im Katstrophenschutz tätigen Organisationen.
Aber auch der Limburger Ortsverband stehe vor neuen Herausforderungen. Denn mit dem Ende der Wehrpflicht müsse man auch im Umgang miteinander umdenken. Es gelte, Mitglieder zu halten und neue hinzuzugewinnen. Die "beste Werbung" für das THW bestehe in positiver Mundpropaganda unter Kollegen, betonte Philippi. Als auf fünf Jahre gewählter Ortsbeauftragter wird er zudem noch den Umzug des THW in einen noch zu errichtenden Neubau begleiten.
Abgerundet wurde die Feierstunde noch durch zahlreiche Mitgliederehrungen. Für sein 40-jähriges Engagement beim THW ehrten die Mitglieder Gerd Fasel. Seit zehn Jahren für das THW aktiv sind außerdem Florian Butka, Andrej Janzen, Willi Janzen, Johannes Knapp, Johannes Schmidt, Thomas Schilling, Stefanie Thiele, Jürgen Ebel, Marc Gerner sowie Karen Vossköhler-Heine.