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Dombach,

Fledermausquartier gesichert

Auf Wunsch des Naturschutzbunds Bad Camberg (NABU) bauten ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks Limburg eine umfangreiche Abstützung eines Stollens, der von Fledermäusen als Winterquartier genutzt wird. Die Schieferhöhle wurde umfangreich stabilisiert.

Foto: Disper

Um den Fledermäusen weiterhin einen sicheren Schutz zu bieten, musste etwas getan werden: Bereits vor zwei Jahren wurde festgestellt, dass durch Veränderungen des Decksteins der Höhle Abstützungsarbeiten erforderlich würden. Über Klaus Kraft vom Naturschutzbund und den Vorsitzenden des DRK Bad Camberg, Volker Mors, wurde der Kontakt zum THW (Technisches Hilfswerk) in Limburg hergestellt. Johannes Knapp, Baufachberater des THW Ortsverbands Limburg, erstellte daraufhin ein Abstützungskonzept, um den Stollen weiterhin zu erhalten.

Daraufhin trafen sich die ehrenamtlichen Helfer an der Schieferlai im Stadtwald, um die geplanten Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Dabei wurde die sogenannte „Cribbing-Methode“ eingesetzt, die ursprünglich aus den USA stammt. Dabei werden Kreuzholzstapel mit Kanthölzern erstellt. Der grundsätzliche Aufbau des Kreuzholzstapels liegt darin, dass ausgewählte Kanthölzer kreuzweise übereinandergelegt werden. Jeder Kreuzpunkt trägt dabei eine definierte Last. Die hier verbaute Abstützung trägt eine Last von rund 12 Tonnen. Diese Abstützmethode sollte auch den brüchigen Schieferstollen stützen und entlasten. Der Taunusschiefer hat eine brüchige Struktur und beginnt daher leicht zu bröckeln, was die Sicherheit beeinträchtigt. Umso wichtiger war es, etwas dagegen zu unternehmen.

Die Grube in der Schieferlai diente früher dem Schieferabbau. Allerdings fiel ihr Eingang nach dem zweiten Weltkrieg zu. Im Jahre 2003 entschloss sich die Familie Dyckerhof, die seit Jahrzehnten als Jagdpächter in diesem Gebiet tätig sind, den Höhleneingang erneut zu öffnen. Die Schiefergrube dient seitdem den Fledermäusen, die den 30 Meter langen Stollen als Winterquartier nutzen.

Durch großzügige Spenden der Familie Dyckerhof konnten die Baumaßnahmen zügig durchgeführt werden. Bereits im Winter 2005 zeichnete sich der erste Erfolg ab: Ferdinand Muth und Benjamin Zabel aus Niederselters, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz in Hessen sind, konnten bei ihrem jährlichen Kontrollgang erste überwinternde Fledermäuse in der „Dyckerhoff-Drescher-Höhle“ feststellen. Seitdem haben sich verschiedene Arten der nachtaktiven Tiere in der Höhle niedergelassen. So sind vermehrt Bechsteinfledermäuse und das Große Mausohr anzutreffen, und auch das Braune Langohr und vereinzelt sogar die Bartfledermaus konnten mittlerweile nachgewiesen werden. Vor allem die Niederlassung der Bechsteinfledermäuse ist ein Erfolg, denn diese Art ist mittlerweile besonders geschützt.


Außerdem weist eine Informationstafel auf den Eingang der Höhle hin. Auch in diesem Winter hoffen alle auf weitere Fledermäuse, die sich in ihrem Heim nun wieder sicher und geborgen fühlen können. Das Technische Hilfswerk Limburg sucht weiterhin technisch Interessierte, die ehrenamtlich Teil des Teams werden möchten.

Das THW Limburg bedankt sich an dieser Stelle für die interessante und gute Zusammenarbeit mit der NABU- Gruppe Bad Camberg. Wer durch diesen Artikel aufmerksam wurde, Spaß an Technik und Freude am Helfen hat ist bei uns genau richtig! Das THW ist immer interessiert an Helferinnen und Helfern. Informiere Dich hier über die Möglichkeiten des freiwilligen Engagements. Der THW Ortsverband ist in der Regel jeden Dienstagabend besetzt. Komm doch einfach mal vorbei!


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