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Großübung ICE-Tunnel Elz

Feuerwehren, Notärzte, Rettungssanitäter und Polizisten waren bei einer Großübung im Einsatz Wenn es zu einem Zugunglück in einem ICE-Tunnel kommt, dann sind mehr als 400 Menschen im Einsatz: Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Notärzte, Polizisten, Notfallmanager der Bahn und viele mehr. Damit im Ernstfall alles klappt, muss geübt werden. In der Nacht zum Sonntag stand eine solche Großübung in Elz an.

Direkt nach der Rettung wurde die Verletzung eingeordnet und anschließend die "Verletzten" den Ärzten übergeben.

„Anna, Anna, wo bist du?“ Laut erklingt der Ruf nach einer „Anna“ durch den rauchverhangenen ICE-Tunnel „Elzer Berg“. Sekunden später verlassen laut schreiend und nach Hilfe rufend die ersten Reisenden eines verunglückten ICE den 1100 Meter langen Tunnel in die dunkle Nacht und werden gleich von den ersten Rettungskräften in Empfang genommen.

Zum Glück war das Ganze nur eine Übung. Am Sonntag um kurz nach Mitternacht waren die Rettungskräfte alarmiert worden. Das Szenarion: ein Stromausfall auf der Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt. Der Zugführer leitet eine Vollbremsung ein, bei der zahlreiche der 120 Zugpassagiere schwer verletzt werden. Zeitgleich zum Anruf eines Reisenden bei der Zentralen Leitstelle des Landkreises Limburg-Weilburg gehen Notrufe bei der Polizei ein mit dem Hinweis „Stromausfall im Zug, Zwangsbremsung, Panik im Zug, alles ist verraucht, Reisende schreien um Hilfe“.

Realistisch wurden die Übungsverletzten geschminkt.

Nach dem Rahmeneinsatzplan alarmiert die Zentrale Leitstelle des Landkreises Feuerwehr und Rettungsdienst. Diese fahren zu den ihnen zugewiesenen Rettungsplätzen an den Tunnelportalen sowie den Notausstieg. Parallel dazu wird mittels des Einsatzleitwagens des Landkreises die Technische Einsatzleitung eingerichtet.

An der Übung (und bei einem Einsatz) sind zahlreiche Stellen beteiligt: freiwillige Feuerwehren des Landkreises und der Nachbarlandkreise, Atemschutzteams aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Westerwaldkreis, dem Landkreis Limburg-Weilburg, Sanitäter, Technisches Hilfswerk Limburg und Weilburg, Deutsches Rotes Kreuz Limburg mit Rettungshunde-Staffel, Kreisauskunftsbüro DRK Oberlahn, Malteser Hilfsdienst, Leitende Notärzte, Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft, Notfallseelsorge, Notfallmanager der Bahn, Polizeipräsidium Westhessen, die Polizei Limburg-Weilburg und Montabaur, die Autobahnpolizei Wiesbaden und Montabaur und die Bundespolizei - insgesamt mehr als 400 Beteiligte.

Waldweg ein Problem

Ein Problem wurde bei der Rundreise der Ehrengäste, unter anderem Landrat Manfred Michel und der Elzer Bürgermeister Host Kaiser (beide CDU), mit Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr deutlich. Vom Südausgang ging es in Richtung Zentraler Einsatzleitstelle am Eingang von Görgeshausen. Eine lange Strecke durch den Wald über einen unbefestigten, schmalen Waldweg. Wenn hier bei einem Ernstfall mehrere große Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und anderer Rettungsdienste fahren müssen und das bei Regen, kann es passieren, dass schon nach den ersten Fahrten auf diesem Weg nichts mehr geht. Dies mussten auch die mitfahrenden Feuerwehrkräfte feststellen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr rüsteten sich kurz nach dem Eintreffen mit Atemschutz aus und beluden im Tunnel bereitgestellte Rollpaletten mit Rettungsgeräten. Bevor jedoch mit den Rollpaletten, die auch dem späteren Abtransport der Verletzten dienen, zur Erkundung vorgegangen wurde, musste von den Einsatzkräften noch einmal eine Oberleitungsspannungsprüfung durchgeführt werden. Bei einer Spannung von 15000 Volt in den Leitungen geht Sicherheit vor Schnelligkeit. Etwa eine halbe Stunde nach Alarmierung hatten sich die ersten Einsatzkräfte ein Bild von der Lage im Tunnel gemacht.
 

Zur Rettung der Verletzten wurden mobile Strahler in Stellung gebracht, die den Tunnel ausleuchteten und ein sicheres Betreten des Gleiskörpers ermöglichten. Die laut schreienden Verletzten wurden aus den Waggons gehoben und auf die Rollpaletten gelegt. Weitere Einsatzkräfte übernahmen den Transport nach draußen, der im Elzer Berg-Tunnel durch die Steigung von vier Prozent eine besondere Herausforderung darstellte. Am Notausstieg mussten dann noch die knapp 30 Meter hohen Treppen überwunden werden. Alles zusammen ein Kraftakt, der sehr personalintensiv ist. Kaum ein Atemschutztrupp schafft es, mit dem vorhandenen Luftvorrat mehr als einen Verletzten ins Freie zu bringen. Daher werden in einem Ernstfall in entsprechender Unfallgröße Langzeitatemschutzträger aus Wiesbaden und Frankfurt angefordert.

„Wir arbeiten genau nach den Rahmeneinsatzplänen, die es in der Version ,Tunnel‘ und ,Freie Strecke‘ gibt“, erklärte Kreisbrandmeister Holger Thiel. Für Franz-Josef Sehr kommt es bei dieser Übung nicht auf Schnelligkeit an. „Wir wollen vor allem die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Rettungsorganisationen üben und verfeinern“. Dies klappte zur Zufriedenheit auch der Übungsbeobachter und festgestellte Mängel, die in einem Nachbericht aufgearbeitet werden, fließen in die dann neuen Rahmeneinsatzpläne ein. Aber, so Limburgs Kreisbrandinspektor Georg Hauch: „Wir hoffen, dass wir von so einem Szenario verschont werden.“

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Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung. Alle Bilder aufgenommen von Klaus-Dieter Häring /NNP




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