„Langsam hochheben und aufpassen, dass der sich nicht richtig verletzt“. Den Anweisungen seiner Ausbilderin folgend heben die Jugendlichen des Malteser Hilfsdienstes den „Verletzten“ auf der Trage fachgerecht hoch und gemeinsam mit Alterskameraden des Technischen Hilfswerkes Limburg und der Jugendfeuerwehr Eschhofen aus einem Röhrensystem. Nass geschwitzt, aber mit einem Lächeln im Gesicht blicken die Helfer auf das „Opfer“, das sich kerngesund von der Trage erhebt und zur Teamsitzung aller Beteiligten geht.
Bei der Manöverkritik nach dem ersten Teil der gemeinsamen Großübung auf dem Übungsgelände des Limburger THW waren alle zufrieden. Trotz der Hitze waren die Jugendlichen mit Begeisterung bei der Sache. So wie Jennifer Kratz, die über den Schulsanitätsdienst zu den Maltesern kam. „Es ist eine außergewöhnliche Herausforderung“, sagte sie. Neben der Rettung von „Verletzten“ aus den Bunkern und dem weitläufigen Röhrensystem stand der Bau einer Brücke auf dem Programm. Doch es war keine im herkömmlichen Sinne; vielmehr ein Steg, wie er bei Hochwasser gebraucht wird. Hier kamen den Jugendlichen der Feuerwehr ihre Kenntnisse im Knotenbinden zugute.
Spaß an der Technik
Auch für die Jugendlichen des THW war die Aktion etwas Besonderes, obwohl sie das Gelände von ihren monatlichen Treffen in und auswendig kennen. „Gerade im Erste-Hilfe-Teil wird es spezifisch, da die Ausbildung nicht die Tiefe hat, wie sie bei dieser Übung eingebracht wird“, erläuterte der Ortsjugendbeauftragte des Limburger THW Florian Butka. „Der Spaß an der Technik“ ist für den THW-Jugendlichen Peer Freytag einer der Hauptgründe, warum er sich dem Limburger Hilfsdienst angeschlossen hat. Er wird von seinen Eltern immer von Bad Camberg aus nach Limburg zu den Übungsstunden gefahren, was sich im nächsten Jahr ändern wird. Dann wird Peer Freytag selber fahren und auch in die Einsatzabteilung wechseln. „Nach der Grundausbildung in Gießen“, sagte er.
Für Lucas Hilgert von der Eschhofener Jugendfeuerwehr war es vor allem interessant, mit den anderen Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten. Dies passierte dann auch im zweiten Teil am Nachmittag. Dann wechselten die Jugendlichen unter Anleitung der Jugendreferentin des Malteser Hilfsdienstes Lisa Wahl die Abteilungen – vom Röhrensystem zu den Brückenbauern und umgekehrt.
Auch bei den Großübungen wird „gewechselt“ – jedes Jahr der Schwerpunkt, damit es nicht langweilig wird. So stand beim vorigen Mal das Thema „Feuer“ im Mittelpunkt.kdh