Bei einem Brand im Kreiskrankenhaus Weilburg ist in der Nacht zum Montag eine 78 Jahre alte Patientin ums Leben gekommen. Über 220 Retter waren im Einsatz. Die Klinik sagte alle Operationen ab und nimmt nur noch Notfälle auf.
Ein Rauchmelder hatte gegen 23 Uhr die Einsatzkräfte alarmiert. Mit einem Großaufgebot war die Feuerwehr vor Ort und konnte den Brand im dritten Stock des Weilburger Kreiskrankenhauses relativ schnell löschen. Für eine 78 Jahre alte Patientin kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie starb in dem Zimmer, in dem das Feuer aus bislang noch ungeklärten Gründen ausgebrochen war.
Die zweite Patientin im Zimmer, eine 87 Jahre alte Frau, wurde nicht verletzt. Nach Mitteilung der Polizei kam ein 83-jähriger Patient mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus in Limburg. Zwei Patienten wurden nach Weilmünster verlegt.
Der Rauch hatte sich im gesamten Stockwerk ausgebreitet. Fünf Patienten mussten über Drehleitern in Sicherheit gebracht werden. Die gesamte dritte Etage mit der chirurgischen Station wurde geräumt. Davon waren 80 Patienten betroffen. Etwa 35 von ihnen wurden intern verlegt. 28 Patienten entließ die Klinik vorzeitig.
Großeinsatz bei Feuer in Klinik
Für den Montag sagte die Klinik alle Operationen ab. Es würden nur noch Notfälle aufgenommen, erklärte Klinik-Geschäftsführer Peter Schermuly hr-online. Alles weitere hänge von der Freigabe durch Gutachter ab. Zur möglichen Höhe des Schadens sagte er nichts. Alle acht unmittelbar betroffenen Krankenzimmer müsten aber saniert werden. Dies werde Monate dauern. Die Polizei schätzte den Schaden auf 500.000 Euro.
Großeinsatz für Retter aus der Region
Landrat Manfred Michel (CDU) hatte noch am Brandort zum hr gesagt, der Einsatz von Klinikpersonal und Rettern habe noch Schlimmeres verhindert. "Das hat alles hervorragend funktioniert", sagte er.
Die Klinik hat insgesamt 180 Betten. Die Rettungsdienste waren mit über 220 Mann im Einsatz, neben den Feuerwehren aus acht Gemeinden waren der Katastrophenschutz Wiesbaden, DRK, Malteser, das THW, die Notfallseelsorge, drei Notärzte und zahlreiche Polizisten vor Ort.