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Ahrtal,

...seit 7000 Stunden im Einsatz

Bitburg, Koblenz, Nürburgring, Altenahr, Schuld, Ahrtal, Ahrweiler, Grafschaft, Sinzig, Altenburg, Gelsdorf, BABZ.... das sind nur einige Orte an denen das THW Limburg seit dem 15.07.2021 im Einsatz war.

Fast alle der 668 Ortsverbände des THW waren bislang im Rahmen der Flutkatastrophe in RLP und NRW im Einsatz. Mit über 17.000 Einsatzkräften hat das THW im Ahrtal rund 2 Millionen Einsatzstunden geleistet. Darunter auch das THW Limburg. Über 7.000 Einsatzstunden mit über 30 Helfern waren die Limburger im Einsatz und sind es aktuell immer noch. Alle Kompetenzen waren gefordert. Von Fachberatung, Führung von Einsatzabschnitten, Räumen von Straßen, Transportarbeiten, Pumparbeiten bis hin zum Brückenbau um nur einige der Einsatzaufgaben zu nennen.

Für das THW Limburg begann der Einsatz bereits in den Abendstunden des 15.07.2021. 8 Helfer machten sich gemeinsam mit dem THW Weilburg auf den Weg, um zunächst beim Befüllen von Sandsäcken zu helfen und die örtlichen Feuerwehren zu unterstützen. Das nachfolgende Ausmaß der Flutkatastrophe konnte sich zu diesem Zeitpunkt niemand vorstellen.

In den nachfolgenden Wochen kamen auf die Helfer des Ortsverbandes zahlreiche Einsatzaufgaben zu. Der Zugtrupp des THW Limburg wurde zum Bereitstellungsraum an den Nürburgring alarmiert. Der Zugtrupp hatte die Aufgabe die nächsten zehn Tage die Einsatzkräfte aus dem Bereitstellungsraum auf Anforderung der Einsatzleitung zu den Einsatzstellen zu entsenden. 

Während des Einsatzes des Zugtrupps wurden die Fachgruppe Notversorgung / Notinstandsetzung alarmiert. Die Fachgruppe war einige tage in der Ortschaft Schuld eingesetzt. Dort stellten sie gemeinsam mit der Fachgruppe Trinkwasserversorgung eine behelfsmäßige Grundversorgung her. Sie prüften und bauten Wasserleitungen und kontrollierten gemeinsam mit den Anwohnern, ob Wasseranschlüsse der Häuser noch in Takt waren. Neben dieser Aufgabe pumpte die Gruppe auch Keller leer, überwachte bei Regn die Pegelstände der Ahr und entschlammte Keller. 

Die Fachgruppe Räumen aus Limburg war ebenfalls parallel alarmiert worden. Sie räumte mit dem Teleskopstapler Straßen frei und half der Telekom Funkmasten wieder aufzubauen um das Mobilfunknetz wiederherzustellen. 

Der Zugtrupp führte den Untereinsatzabschnitt Altenburg. Neben der Koordination der Einsatzkräfte, die im Ort tätig waren, betrieb der Zugtrupp einen Infopoint. Dieser diente als Anlaufstelle für die Bevölkerung, um Fragen zu beantworten und Hilfeersuchen entgegen zu nehmen.

Die Fachgruppe Räumen übernahm zudem diverse Transportarbeiten im Schadensgebiet. Die Bergungsgruppe unterstützte beim Brückenbau in Ahrweiler. 

Der Baufachberater aus Limburg führte Begutachtungen von Gebäuden und Brücken im Schadensgebiet durch.

Neben den Einheiten waren auch einzelne Helfer mit ihren Fachkompetenzen gefragt. U. a. leitete ein Helfer dien Leitungs- u. Führungsstab der THW-Regionalstelle in Koblenz. Dessen Aufgabe es war, die Einheiten aus der Region Koblenz ins Schadensgebiet zu entsenden und für Ablöse zu sorgen.

Der Einsatz war für alle Helfer des THWs nicht einfach. Zwar war die Bevölkerung überwiegend äußerst dankbar, aber es gab auch Situationen in denen einzelnen Bürger ihren Frust und ihre Verzweiflung an den ehrenamtlichen Einsatzkräften ausließen. Die Situation der Bevölkerung ist dramatisch. Viele waren tage- oder wochenlang ohne fließend Wasser oder Strom. Einige haben alles verloren. In der Nacht der Hochwasserkatastrophe sind den Menschen traumatische Erlebnisse wiederfahren. Unter all diesen Gesichtspunkten hatten die Helfer des THW Limburg Verständnis, wenn es bei dem einen oder anderen Bürger*in eine verbale Entgleisung gab.

Es gab Stunden, die die THW-Helfer selbst verärgerten. Zum Beispiel waren Personen vor Ort, die sich als vermeintliche THW-Helfer gekleidet und ausgegeben hatten. Dabei betraten sie noch intakte Gebäude und stahlen das letzte Hab und Gut der Menschen. Es wurden sogar willkürlich Einsatzkräfte gefilmt und anschließend wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Oftmals waren auch Falschmeldungen ein großes Problem. Viele Falschmeldungen, verursacht durch soziale Medien oder durch Mundpropaganda erschwerten teilweise die Arbeit der Helfer.

Dabei wurde in den letzten Wochen sehr viel in den betreffenden Regionen geleistet. Ortschaften wurden wieder ans Trinkwassernetz angeschlossen, Brücken wurden gebaut, Straßen freigeräumt und vieles mehr. Die Helfer des THW Limburg sind alle ehrenamtlich tätig und wurden tage- sogar wochenlang von ihren Arbeitgebern freigestellt. Denen an dieser Stelle ein riesiger Dank gilt!

Über all die letzten Wochen sind die Helfer unter dem Motto "Lösungen für die vielen Probleme finden und den Menschen helfen" tätig geworden. Dabei haben sie jede Menge Eindrücke gesammelt, die es nun gilt, selbst zu verarbeiten. Dafür gibt es im THW spezielle Kräfte, die bei traumatischen Erlebnissen beim Verarbeite helfen.

Bei all den Einsätzen hatte sich die gute Ausbildung im Ortsverband bewährt. Gerade die vor zwei Jahren durchgeführte Großübung mit mehr als 500 THW-Kräften in Limburg hat sich vielfach ausgezahlt. Von vielen wurde man damals belächelt, dass ein Ereignis in Deutschland, in der Strom und Wasserversorgung zusammenbrechen, gleichfalls beschädigte Straßen beräumt und Gebäude gesichert werden müssen unrealistisch und überzogen sei. Der noch immer anhaltende Einsatz im Ahrtal hat gezeigt, dass eine Katastrophe in dieser Dimension unvorstellbar, aber möglich war. Ausbildungsdienste und Übungen sind daher unverzichtbar, um sich auf solche Situationen vorzubereiten. 

Ebenfalls hat sich die in den letzten Jahre vom THW beschaffte Ausstattung bestens bewährt; dem Teleskopstapler, dem Drucklufterzeuger oder dem neuen Mehrzweckgerätekraftwagen, wie auch Pumpen, dem Handwerkzeug u. v. m. 

Weiterhin ist das THW Limburg auf der Suche nach ehrenamtlichen Kräften. Mitmachen kann jeder ab 18 Jahren. Nach einer erfolgreichen Grundausbildung und regelmäßiger Teilnahme an unseren Übungen ist die Beteiligung an Einsätzen möglich. Wer mitmachen will, kann sich gerne an ov-limburg(at)thw.de wenden. 

Wir freuen uns darauf!


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